Was sagt die psychologische Forschung zu den Wirkungen von Humor? – Ein Überblick
Humor ist eines der komplexesten psychologischen Phänomene und steht mit zahlreichen Hirnfunktionen in Zusammenhang. In gewisser Weise ist Humor das „Salz in der Suppe“ des Gehirns und ist für Menschen im Alltag unerlässlich, um ein zufriedenes, glückliches Leben zu führen. Oft hilft Humor, Stress und Krisen des Alltags zu ertragen oder auch zu überwinden.
Humor erleichtert fast jede zwischenmenschliche Interaktion, hilft dabei, neue Menschen kennenzulernen, den Kontakt mit Freunden zu erhalten und zu vertiefen, Missgeschicke wettzumachen, negative Gefühle zu bewältigen, Sexpartnerinnen und Lebenspartnerinnen kennenzulernen uvm.
Psychologisch betrachtet ist Humor durch folgende Merkmale mindestens gekennzeichnet: Soziale Interaktion, hinreichend Intelligenz, positive Emotionen und körperliche Erregung in einem angenehmen Sinne. Es können weitere Aspekte wie Luststeigerung, Optimismus, Gelassenheit und Menschenliebe (siehe auch hier) hinzukommen.
Männlicher und weiblicher Humor
Männer haben es ja schon immer gewusst. Sie haben mehr Humor als Frauen, könnte man meinen. Aber langsam! Und eine Förderquote für weibliche Comedians und Kaberettistinnen - wie dies der WDR seit Jahren praktiziert - ist eigentlich ein schlechter Witz. Denn guter Humor setzt sich immer durch! Kabarettistinnen und Comedians wie Carolin Kebekus, Nessie Tausendschön, Lisa Eckhart u.a. gehen sowieso ihren Erfolgsweg. Also beginnen wir das Kapitel über männlichen Humor mit einer Hommage an die wenigen wirklich hervorragenden Kabarettistinnen, ohne jedoch männliche Kabarettisten und Humorexperten wie Karl Valentin, Heinz Erhardt, Dieter Hildebrandt uvm. zu vergessen.
Doch unterm Strich: Was macht Männer so besonders humorvoll, schlagfertig, ironisch, satirisch?
Meta-Analyse zu „Humorproduktion“ bei Männern und Frauen
Der besondere Humor bei Männern scheint auch durch die Wissenschaft bestätigt zu werden. In einer im Jahr 2020 veröffentlichten Meta-Analyse zu „Humorproduktion“ aus Großbritannien und USA stellte sich heraus, dass der von Männern geäußerte Humor sowohl von Frauen als auch von Männern als witziger, kurz humorvoller, bewertet wurde. Sicher wird dies die Gender-Gleichmacherfanatikerinnen nicht ruhen lassen, sicher wird es methodische Kritikpunkte geben. Aber um es gleich zu sagen: Die Studie wurde von Männern und Frauen durchgeführt. Und sie umfasst 28 Einzelstudien mit insgesamt 5057 Probandinnen und Probanden. Sicher ist noch wichtig zu erwähnen, dass es sich bei den Probandinnen und Probanden nicht um die Spitzen ihres Faches (s.o.), sondern um Personen aus der Normalpopulation ging, also Alltagsmenschen bzw. in diesem Zusammenhang „Alltagshumoristen“.
Humorunterschiede zwischen Männern und Frauen
Am Deutschen Institut für Humor e.V. (ja, das gibt es wirklich - schauen Sie es sich hier an!) in Leipzig arbeiten überwiegend Frauen. Hier geht es angeblich um die Erforschung des Humors in Psychologie und Medizin und um Beratung der Wirtschaft zur Nutzung des Humors in verschiedensten Bereichen wie Personalführung, Entwicklung und Vertrieb.
Und was sagen die Frauen vom Humorinstitut zu Geschlechtern und Humor? Ihre Auffassung lautet: „Frauen haben nicht nur Humor (ehrlich!), ihr Humor ist auch oft feinfühliger und liebevoller als der typische Männer-Humor. Frauen haben häufig ein besseres Gefühl für sozialen Humor und können so auch Widerständen besser begegnen“. Das kommt jetzt nicht überraschend, wirft aber ein interessantes Schlaglicht auf mögliche Humorunterschiede. Wenigstens im common sense. Es kann aber auch bedeuten, dass Frauen sich beim Humor nicht so viel trauen und sie einfach ihr Geschlechtsrollenstereotyp erfüllen.
Aber betrachten wir lieber den männlichen Humor unter vertieften, kundigen Aspekten. Schon Sigmund Freud hatte geahnt, dass tief drinnen irgendetwas damit nicht stimmen kann… Aber sagen Sie, liebe männliche Leser, das bitte nicht den Frauen weiter.
Männlicher Humor als evolutionäres Erbe erfolgreicher Selektion
Tabea Scheel, Psychologin und Humorforscherin an eben diesem Deutschen Humorinstitut, hält die oben erwähnte britisch-amerikanische Studie zu Humor bei Männern und Frauen für solide, das Ergebnis überrascht sie nicht, sagt sie in einem Interview mit dem Deutschlandfunk-Nova. Ihre Erklärung: Im Tierreich müssen sich die Männchen anstrengen, um die Aufmerksamkeit der Weibchen auf sich zu ziehen. Das geschieht etwa durch prächtige Federkleider oder Machtkämpfe.
Vielleicht hat oder hatte Humor eine ähnliche Funktion, da uns Männern diese bunten Federkleider, großen Geweihe und andere (ehemals) beeindruckende Utensilien (z.B. Porsche, Segelyacht u.ä. mal ausgenommen) nicht zur Verfügung stehen? Dafür sprechen würde, so die Psychologin, dass Humor tatsächlich mit Intelligenz verbunden und somit ein Fitnessindikator ist. Also Frauen erkennen unbewusst an humorvollen Männern die Qualität ihrer Gene, da diese höhere Klugheit, Abstraktionsfähigkeit, Regelerkennungsfähigkeit aufweisen. Das schließlich würde heißen, dass Männer den Humor eher zur Schau stellen als empathisch einsetzen, um Frauen zu gefallen, so die Humorforscherin Tabea Scheel.
Männlicher Humor und weiblicher Orgasmus
US-amerikanische Forscher haben für eine Studie über hundert heterosexuelle Singlefrauen zwischen 20 und 70 nach den Liebhaberqualitäten ihrer ehemaligen Partner befragt und so herausgefunden, welche Charakterzüge Männer zu besonders guten Orgasmusproduzenten bei den Frauen machten. Dabei wurde folgender Zusammenhang deutlich: Je humorvoller der Partner, desto besser und intensiver die durch ihn ausgelösten Orgasmen der Frau. Jedenfalls erinnerten die Frauen dies so. Es wird etwas dran gewesen sein, kann man vermuten.
Wie lässt sich dies aber erklären? Wie hängen Humor und Orgasmuskompetenz zusammen? Guter Humor und gute Orgasmen haben viel mit der richtigen Verhaltenstechnik zu tun. Ein bisschen Talent ist sicher auch nötig, aber im Wesentlichen ist derjenige erfolgreich, der durch stetiges Üben immer besser wird und sich durch die Signale der Frau steuern lässt – wenigstens unbewusst. Der humorvolle Liebhaber wird also immer besser – raffinierter sozusagen in Wort und Tat. Und Frau weiß das, wenigstens unbewusst.
Sowohl bei der Humor- als auch bei der Orgasmusproduktion ist Timing ein ganz entscheidender Faktor. Es gilt, eine gewisse Spannung aufzubauen, zu halten, nicht zu früh mit der Pointe bzw. der Ejakulation um die Ecke zu kommen, um ihr dann im richtigen Moment den finalen Höhepunkt zu bescheren – humoristisch wie erotisch.
Und schließlich gehört sowohl zum Humoristen als auch zum Orgasmusexperten ein gewisses Maß an Selbstreflexion. Sich selbst hinterfragen, gut zuhören, Kritik und Verbesserungsvorschläge annehmen und - vor allem variabel und flexibel – sein. Wie aber erklärt sich der Humor unter Männern, z.B. in den klassischen Männerrunden beim Skat, Fußball, Schützenverein usw., soweit es dies alles noch gibt? Dazu später mehr.
Was wirklich zählt!
Viel wichtiger als die endlose Debatte, ob Männer oder Frauen mehr Humor aufweisen und von welcher Art, ist die Frage, über wie viel positiven, förderlichen und respektvollen Humor Menschen verfügen.
Und wenn sie davon nichts oder zu wenig haben, können sie daran arbeiten! Es verbessert auch Ihre psychische Gesundheit und kann Ihr Leben verlängern!
"Nun, aller höherer Humor fängt damit an, daß man die eigene Person nicht mehr so ernst nimmt."
Hermann Hesse
Psychologische Humorforschung – welche Humorformen werden unterschieden?
Warum muss geschlechtsspezifische Humorforschung so spaßverderberisch und oft männerfeindlich sein, wie dies eine Inspektion der einschlägigen Literatur schnell zeigt? Wir werden nach besserem, tiefgründigerem und toleranterem Humor (und entsprechender Humorforschung) suchen müssen. Von beiden Geschlechtern kommend!
Dabei bietet die psychologische Humorforschung viele interessante Anhaltspunkte zum Verständnis des Phänomens: Es werden verschiedene Humorformen unterschieden: der verbindende, selbststärkende, aggressive und selbstentwertende Humor.
Beim verbindenden Humor will man den Umgang mit anderen Menschen möglichst angenehm und entspannt gestalten, soziale Situationen auflockern, Kontakte herstellen oder vertiefen. Es handelt sich ähnlich wie beim selbststärkenden Humor um einen positiven Humorstil. Die selbststärkende Variante hilft, in stressigen Momenten nicht die Nerven zu verlieren, indem man der Situation humorvoll begegnet und genügend Distanz zu den Stressoren bewahrt.
Negativer Humor entwertet und verspottet
Jemand, der gerne Witze auf Kosten anderer macht, sie dadurch bloßstellt, verspottet oder gar entwertet, um sich selber zu erhöhen, hat einen aggressiven Humor. Diese Humorform wird ebenso dem negativen Humorstil zugerechnet wie der selbstentwertende Humor. Bei letzterem wird die eigene Person verspottet und entwertet. Hintergründiges Ziel ist es, durch diese Demutsgeste die Gunst und die Zuneigung seiner Mitmenschen zu erlangen. Diese Strategie kann in vielen Fällen jedoch in einem negativen Eindruck bei anderen verfangen und nicht aufgehen. Also besser sein lassen!
Selbstdistanzierender Humor hilft, psychisch gesund zu bleiben
Eine besonders interessante Variante des Humors ist die selbstdistanzierende Form, bei der man sich von eigenen Fehlern und Missgeschicken oder Schicksalsschlägen, die man erlitten hat, mit humorvollen Sichtweisen verabschiedet.
Diese Distanzierung zu früher als negativ erlebten Ereignissen oder Lebenslagen kann durch einen eintretenden Perspektivenwechsel helfen, diese zu überwinden und zu verarbeiten und stärkt damit die psychische Gesundheit und Resilienz. Früher von Frauen belächelt oder abgewiesen worden zu sein, kann für einen körperlich unattraktiven Mann der Auslöser sein, seinen Körper zu entwickeln und zu pflegen. Er kann dann – sobald er Erfolg hat - über sein früheres Aussehen und die zwischengeschlechtlichen Misserfolge lächeln. Ein Zeichen erfolgreicher Distanzierung vom früheren „Mannsbild“.
Humor als Einfallstür des Unbewussten
Schon Sigmund Freud beschäftigte sich ausführlich mit dem Witz als Ausdrucksform des Humors. In seiner Schrift „Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten“ aus dem Jahr 1905 untersuchte er die Funktionsweise und Bedeutung des Witzes. Witz steht hier für eine spezielle Ausdrucksform von Humor, bei der der Wert besonders auf das gesprochene Wort gelegt wird. Darin präsentierte er frühere Untersuchungen, um dann an konkreten Beispielen spezifische Merkmale des Witzes mit seiner Theorie der Psychodynamik zu verbinden. Die Studie gilt bis heute als Schlüsselwerk der Psychoanalyse und Witzforschung.
Freud sah im Witz eine Technik des Unbewussten zur Einsparung von Konflikten und zum Lustgewinn. Dies sei der psycho-ökonomische Aspekt des Humors. Der Lustgewinn beruhe auf einer kurzzeitigen Lockerung der Abwehrmechanismen, besonders von Verdrängungen. Durch die Solidarisierung mit Gleichgesinnten, vor allem anderen Männern, wirke der Witz gegen Autoritäten, gegen die übermächtige Moral oder auch gegen Andersdenkende. Im Witz lassen sich also Dinge ausdrücken, wie z.B. unbewusste Wünsche, Phantasien und Bedürfnisse, die im „Ernst“ vom Über-Ich nicht genehmigt werden. Der Witz unterläuft sozusagen die Zensurinstanz „Über-Ich“. Der Hofnarr des Mittelalters lässt grüßen…
Humor kann die Wahrheit schützen
Die Figur des Hofnarren (immer ein Mann!) ist die Verkörperung dessen, der die Wahrheit sagen darf, ohne dafür – im Regelfall - bestraft zu werden. Er erzählt offenbar so abartige Dinge, dass man ihn dafür nicht bestrafen kann. Nach Meinung des Hofes ist er verrückt, tief drinnen aber spüren alle, dass er die Wahrheit sagt. Eine geniale Immunisierung gegen Strafe und eine frühe Form der Politikberatung! Ein Job, den heute Comedians und Kabarettisten übernommen haben. Meist nicht so gut wie die Hofnarren früher. Das Erzählen von Witzen immunisiert den Erzähler gegen moralische oder politische Kritik, denn das Erzählte ist ja nicht ernst gemeint und dadurch schwer mit den Methoden der Rationalität angreifbar.
Auch wird durch den Witz ansonsten gehemmte und verdrängte Lust aktiviert, vor allem in Bezug auf Objekte der Begierde, der Aggression und anderer starker (auch negativer) Gefühle. Angstmachende Gefühle und Begierden werden so besprech- und begreifbar gemacht.
Humor weist darüber hinaus zahlreiche weitere psychologische Funktionen auf: Er schafft Nähe, macht sympathisch, fördert Kommunikation und Lust an Interaktion, erhöht die Aufmerksamkeit, definiert Beziehungen, fördert Kreativität, eröffnet neue Perspektiven uvm. Und – wie schon erwähnt – er garantiert fast immer bessere Sexualität.
Die Unübersichtlichkeit der Humorformen
Mit dem Humor als Phänomen ist es wie mit einem Fisch, den man mit bloßen Händen zu fangen sucht. Er entgleitet einem immer wieder, weil er so vielschichtig und vielgestaltig ist.
Humorformen sind mannigfaltig und zahlreich. Witze, Andeutungen, raffinierte Pointen, Ironie, schwarzer Humor, Pantomimen usw.: Alles sind Ausdrucksformen des Humors, einzeln und kombiniert. Humor bedient sich bestimmter „Techniken“, um seine Ziele zu erreichen. So kann durch das Ansprechen des Offensichtlichen Tabus gebrochen werden; Wahrnehmbares kann durch Übertreibung deutlich gemacht und pointiert werden; durch Körpereinsatz (Mimik, Gestik, Bewegungen) kann bislang Unsichtbares sichtbar gemacht werden; durch Veränderung der Perspektive kann etwas Altgewohntes in einem neuen, überraschenden Licht stehen, was einen zum Lächeln bringt. Es gibt noch viele weitere Formen und Beispiele. Was allen gemein ist, ist die Tatsache, dass Humor unsere Befindlichkeit verändert. Wir gewinnen einen anderen Zugang – im Idealfall zu anderen und vor allem zu uns selbst.
Humor unter Männern
Der Humor unter Männern ist eine wichtige weitere Humorform. Er schafft und festigt Freundschaften, macht Rangordnungen klar und kann bei der Entdeckung neuer, kreativer Lösungen helfen. Er bezieht sich oft – aber nicht regelhaft – auf Frauen und ist damit auch eine Projektionsfläche für Wünsche, Phantasien und allerlei sonstige unbewussten Triebe. In unserer heutigen hypergendersensitiven Zeit erlauben sich Männer immer weniger, diese als Ventil durchaus wirksame Strategie. Wie so oft ist es bei näherer Prüfung meist keine Respektlosigkeit, sondern ein „Gruß vom Unterbewussten“. Bei Frauen umgekehrt übrigens ganz ähnlich.
Da aber Humor unter Männern sich beileibe nicht standardmäßig auf Frauen bezieht, sind auch die anderen Humorformen unter Männern wichtig. Diese sozialen Humorformen dienen meist der Regulierung der Gruppenhierarchie. Dies bedeutet nicht, dass der Stärkste in der Gruppe der Humorvollste ist. Ganz im Gegenteil. Aber der Humorvollste hat immer eine besondere Position, meistens der Beliebteste. Und dies ist für Gruppenatmosphäre und Gruppenprozesse eine enorm wichtige Position. Also nicht vergessen: Immer einen besonders humorvollen Mann bei jedem Gruppenereignis dabei zu haben. Sonst wird es schlimm!
Humorlose Männer:
Warum es manchen Männern an Humor fehlt.
Ja, auch diese gibt es. Und gar nicht so knapp. Humorlosigkeit ist ein Indikator für Probleme – und manchmal auch für Vorsicht in der Interaktion. Am ehesten trifft dies auf Männer zu, die hochaggressiv, leicht provozierbar, depressiv, autistisch, intelligenzgemindert oder narzisstisch sind. Ganz verschiedene Hintergründe und Ursachen, aber ähnliche Konsequenzen in der Interaktion.
(1) Hyperaggressivität
Wenn Männer „schnell auf 180“ sind, also schnell provozierbar, so ist dies meist ein Zeichen mangelnder Impulskontrolle. Sie können unsere Signale nicht adäquat dechiffrieren und fühlen sich durch eine humorvolle Äußerung persönlich angegriffen.
(2) Depressivität
Bei depressiven Menschen überwiegt das negative Denken, sie sehen alles schwarz, vor allem ist der Blick auf die eigene Person eingetrübt. Sie haben daher Probleme, sich mit Lockerheit und Leichtigkeit zu betrachten, was beim Humor ja geschieht.
(3) Autismus
Dieser ist durch ein Defizit in der sozialen und emotionalen Wahrnehmung gekennzeichnet. Die betroffenen Menschen können schlecht abstrahieren, nehmen alles wörtlich, was gerade beim Humor in die Irre führt. Es fehlt die Fähigkeit zum Transfer des Gesagten oder Gezeigten, so dass auch kein Lachen oder Lächeln erfolgt.
In der eigenen inneren Welt kann dem Autisten andererseits vieles komisch vorkommen, was uns ganz normal erscheint. Autismus persistiert in der Regel ein Leben lang. In einzelnen Fällen kann es im Erwachsenenalter zu einer schizoiden Persönlichkeitsstörung kommen.
(4) Intelligenzminderung
Dies ist ein graduelles Problem, d.h. es kommt darauf an, wie stark die Intelligenz-minderung ist. Es ist wie mit der „einfachen Sprache“, der Humor muss sich anpassen. Er ist anders, einfacher. Für komplexere Scherze, Witze und Komik besteht allerdings kein Zugang. Humor ist eben ganz überwiegend eine Sache der Intelligenz.
Dennoch: Lachen ist auch hier wichtig und möglich und sollte oft geschehen. Diese Menschen sind also nicht per se humorlos, sondern haben einen andersartigen Humor.
(5) Narzissmus
Weil diese Menschen stets sich selbst in den Mittelpunkt stellen und überhöhen, leicht verletzlich und kränkbar sind, ist der selbstbezogene Humor nichts für sie. Er ist gefährlich, weil er an ihrem im Kern schwachen Selbstwert kratzt. Über andere lachen und sie verspotten können sie sehr gut. Aber dies ist bestenfalls negativer Humor und sollte nicht zählen!
Auch den humorlosen Männern kann – in Grenzen – geholfen werden. Man sollte die Hoffnung jedenfalls nie aufgeben, auch ihnen die wunderbare Welt des Humors zugänglich zu machen. Denn dann verändern auch sie sich – zum Besseren! Und obendrein werden sie psychisch gesünder und haben mehr vom Leben insgesamt.
In der Psychotherapie wird Humor genutzt, graduell und feinfühlig. Lesen Sie dazu auch hier.