UA-176845053-2 Stoisch denken und handeln

Juni 3

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Stoisch denken und handeln – ein Lebensprinzip im 21. Jahrhundert (Männerrat #33)

- Nicht nur für Männer, aber ganz bestimmt für Männer -
Bei vielen Menschen sind Verwirrung und Angst heutzutage groß. Klimaapokalypse, Kriegsangst, Wohlstandverlust, überflutende Migration, Demokratiebedrohung und Verlust der inneren staatlichen Sicherheit sind Stichworte für die Selbstauflösung der gegenwärtigen Gesellschaft. Die gegenwärtigen Umwälzungen können mit einem Mindset der inneren Klarheit und Gelassenheit (vgl. Gelassen Mann sein – innere Stärke und Autonomie entwickeln! (Männerrat #32)) und den stoischen Tugenden Mut, Weisheit, Selbstdisziplin und Gerechtigkeit am ehesten bewältigt werden. Ein innerer Gleichmut (Wie Gleichmut bei Sucht und gegen Rückfälle hilft (Sucht und Emotionen #11)), nicht zu verwechseln mit Gleichgültigkeit, kann bei der Bewältigung schwerer Krisen hilfreich sein.

Gesellschaftliche Veränderungen („Zeitenwenden“) wie derzeit hat es in der Geschichte immer wieder gegeben. In einem solchen Kontext ist auch vor ca. 2.300 Jahren die Philosophie der Stoa („Säulenhalle“) im antiken Griechenland entstanden.

Eine jahrtausendealte geistige Haltung mit Akzent auf Realismus, Mut und Gerechtigkeit kann helfen, einen Kompass durch stürmische Zeiten zu finden. Diese Haltung findet sich im Stoizismus, verbunden seit 250 Jahren mit dem Geist der Aufklärung.

Viele antike Philosophen betonen die Bedeutung von Bewegung und Veränderung. Schon beim vorsokratischen Philosophen Heraklit heißt es: Alles fließt. So steht auch der Mensch im Fluss des Lebens. Er soll sich nicht hinwegreißen lassen, aber sich auch nicht gegen übermäßige Kräfte anstemmen. „Nur wer sich ändert, bleibt sich gleich“, ist ein für diese Sichtweise typischer Leitsatz. Für die Stoiker ist körperliche und geistige Bewegung essentiell. Es geht dabei im geistigen Bereich nicht um Beliebigkeit, sondern um die richtige, vernünftige innere Sichtweise auf die Ereignisse der Welt und des Lebens. Der Körper soll dabei den Geist nicht belasten, so dass Bewegung und Fitness wichtig sind. Keinesfalls darf er vernachlässigt werden. Das Ziel von allem ist geistige Klarheit, innere Ruhe und Gelassenheit. Körperliche Bewegung begünstige die geistige Flexibilität und psychische Gesundheit. Genügend geistige und körperliche Beweglichkeit – so die Erkenntnis heute – sorgt für innere Stabilität.

Grundprinzipien des Stoizismus – ein Lebensprinzip im 21. Jahrhundert

Für die Stoiker ist der Sinn des Lebens nicht Reichtum oder Ruhm, sondern Tugend. Die zentralen Tugenden für ein gelingendes, sinnvolles Leben sind:

  • Weisheit (klug urteilen)
  • Gerechtigkeit (fair handeln)
  • Mut (das Richtige tun trotz Angst)
  • Mäßigung (im Gleichgewicht ohne Exzesse leben)

Eine sinnvolle Zukunft entsteht demnach durch ein tugendhaftes Leben – unabhängig von äußeren Umständen. Dies führt zu innerer Ausgeglichenheit und Zufriedenheit. Für den modernen Menschen sind diese Tugenden wichtiger denn je. Denn die Beeinflussungen und Manipulationen der Gegenwart gefährden seine psychische Gesundheit immer mehr. Dazu gehören Massenmedien und soziale Netzwerke mit ihrer Propaganda, aber auch die allgegenwärtige Misandrie, die offene oder verdeckte Abwertung von Männern aufgrund ihres Geschlechts. Um diese allgemeinen und spezifischen Stressfaktoren zu bewältigen, können sich Männer die uralten Ideen des Stoizismus, ergänzt um neue Erkenntnisse der Psychologie und Gehirnforschung, zu Nutzen machen. Daraus entsteht ein wertvolles Prinzip für das Leben im 21. Jahrhundert.

Stoisch denken und handeln – für mehr Wohlbefinden im Alltag

Gerade aufgrund der Stressoren in der modernen Welt ist das Anstreben von Wohlbefinden besonders wichtig. Viele stoische Philosophen haben sich mit dem Wohlbefinden für Menschen beschäftigt, so auch der römische Kaiser Marc Aurel. Die wichtigsten stoischen Prinzipien auf der Basis dieser und anderer Erkenntnisse und Empfehlungen sind:

1. Gesunde Ernährung

Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf unser Befinden. Eine entsprechende gesunde Ernährung kann die Konzentration und das Durchhaltevermögen verbessern, bei eingeschränktem Denkvermögen den Blutzuckerspiegel regulieren und für bessere Durchblutung des Gehirns sorgen. Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Eiweiß (auch in Nüssen, Fisch, gelegentlich Fleisch, Eiern und anderen Proteinträgern) sind zu empfehlen. Interessanterweise dürften sich die stoischen Philosophen, die ja im Mittelmeerraum lebten, selbst schon entsprechend mediterran ernährt haben. Die mediterrane Ernährung gilt als besonders gesund und förderlich für Wohlbefinden und Langlebigkeit. 

2. Ruhe und Entspannung

Ein ausreichendes Maß an Ruhe ist besonders im heutigen Alltag wichtig. Marc Aurel empfahl schon das, was heute als „Power-Nap“ bekannt ist: Einen 20- bis 25-minütigen Schlaf am Mittag. Vor allem geht es jedoch um einen gesunden Schlaf. Dieser besteht aus einer positiven Schlafhygiene (kein Kaffee, kein Licht, keine elektronischen Geräte, frische Luft, ruhige Umgebung) und festen Schlafrhythmen. Wie wir heute wissen, ist der gesunde Schlaf auch wichtig für Körpergesundheit (gegen Adipositas und Bluthochdruck) und psychische Gesundheit (gegen Depression und Sucht). 

3. Frieden und Freundschaft mit der Natur

Das Leben im Einklang in und mit der Natur ist für den Stoiker besonders wichtig. Dazu gehören Spaziergänge und Wanderungen, also viel Aufenthalt in der Natur, frische Luft und Sonnenlicht. Achtsame Beziehungen zu den Mit-Kreaturen sind von hoher Wichtigkeit, um das Leben und die Natur zu erleben und wertzuschätzen. All dies kann zu geistiger Klarheit, Wohlbefinden und Ausgeglichenheit führen. 

4. Wasser ist Leben

Der menschliche Körper braucht ausreichend Flüssigkeit. Genügend Wasser zu trinken, ist wichtig, um nicht zu dehydrieren, die Konzentration aufrecht zu erhalten und die Körperkräfte zu erhalten. Bei mangelnder Flüssigkeitszufuhr droht eine Trübung des Geistes, es entstehen Trugbilder und die Lebendigkeit der Gedanken lässt nach. Obwohl die stoischen Klassiker sicherlich auch im Rahmen mediterraner Ernährung Wein getrunken haben, steht Wasser als gesundes Lebenselixier der Mäßigung im Vordergrund. Die modernen Softgetränke, die extrem viel Zucker und auch immer mehr Koffein enthalten, vernebeln den Geist und sorgen für einen kurzfristigen Energie-Kick, der dann vom Verlangen nach Wiederholung und insofern einem Immer-Mehr gefolgt wird. Dies ist abzulehnen. Genussvolles, achtsames Konsumieren ist möglich und wichtig. Die Vielfalt der Mineralwässer, die besonders in Deutschland zur Verfügung stehen, ist eine wunderbare Basis für ein gesundes stoisches Leben. 

5. Bewegung ist nützlich und fördert den Geist

Viele antike Philosophen betonen die Bedeutung von Bewegung und Veränderung. Schon beim vorsokratischen Philosophen Heraklit heißt es: Alles fließt. So steht auch der Mensch im Fluss des Lebens. Er soll sich nicht hinwegreißen lassen, aber sich auch nicht gegen übermäßige Kräfte anstemmen. „Nur wer sich ändert, bleibt sich gleich“, ist ein für diese Sichtweise typischer Leitsatz. Für die Stoiker ist körperliche und geistige Bewegung essentiell. Es geht dabei im geistigen Bereich nicht um Beliebigkeit, sondern um die richtige, vernünftige innere Sichtweise auf die Ereignisse der Welt und des LebensDer Körper soll dabei den Geist nicht belasten, so dass Bewegung und Fitness wichtig sind. Keinesfalls darf er vernachlässigt werden. Das Ziel von allem ist geistige Klarheit, innere Ruhe und Gelassenheit. Körperliche Bewegung begünstige die geistige Flexibilität und psychische Gesundheit. Genügend geistige und körperliche Beweglichkeit – so die Erkenntnis heute – sorgt für innere Stabilität.

6. Meditation beruhigt den Geist

Meditation ist eine uralte Methode, den Geist zur Ruhe zu bringen. Sie wirkt sich auf den gesamten Körper aus, sorgt für Stressreduktion und Wohlbefinden. Meditation kann durch Gebet, Yoga, Zen, Vipassana, Exerzitien und viele andere Wege stattfinden. Der einfachste Zugang zu Meditation ist das Atmen. Ruhiges, tiefes Atmen schafft schafft schon Beruhigung. Die Konzentration sollte sich dabei ganz auf das Ein- und Ausatmen richten. Dieses achtsame Atmen schafft schon nach kurzer Zeit mehr innere Ruhe und Klarheit. Diese Effekte können durch regelmäßiges Training stabilisiert und vertieft werden. 

7. Schreiben

Die menschliche Fähigkeit zum Schreiben kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Der römische Kaiser Mark Aurel nutzte jede freie Minute zum Schreiben. Daraus ist sein philosophisches Meisterwerk „Selbstbetrachtungen“ hervorgegangen. Schreiben bietet die Möglichkeit, die eigenen Gedanken zu ordnen, weiterzuentwickeln und sich selbst tiefer zu reflektieren. Ob als Tagebuch, Gedankensammlung oder schriftliches Selbstgespräch angelegt, bietet Schreiben die Möglichkeit, zum eigenen Ich Abstand zu nehmen und sich mit einer anderen Perspektive tiefer, kritischer und prozessualer zu betrachten. So können auch Entwicklungen und Veränderungen deutlich werden. 

Die Quintessenz des Stoizismus im Alltag heute

Nutzen Sie diese Empfehlungen, die schon Kaiser Marc Aurel selbst angewendet hat, um das eigene Leben von falschen und übertriebenen Emotionen und Fixierungen zu befreien. Der Stoizismus führt zu einem ausgeglicheneren, gelassenen Inneren. Gelassenheit ist eine wichtige Kompetenz zur Bewältigung von Lebens- und Gesellschaftskrisen (vgl. Gelassenheit (Sucht und Emotionen #2)) und zum Aufbau von Resilienz. Die Zukunft sinnvoll gestalten im stoischen Sinne bedeutet in der Gegenwart:

  • Den Charakter durch innere Haltung und Selbstdisziplin kultivieren und nicht durch äußere Kräfte kontrolliert werden.
  • Handlungsfähig und klar im Hier und Jetzt bleiben, dort wo ich sinnvoll handeln kann, auch wenn das Leben unplanbar wird.
  • Gelassen akzeptieren, was Du nicht ändern kannst – und mutig handeln, wo Du kannst.
  • Sinn finden im reflektierten Tun selbst, nicht nur im Ergebnis. Der Sinn entsteht durch planvolles, reflektiertes und realistisches Handeln. 

Zum Schluss: „Das Glück Deines Lebens hängt von der Beschaffenheit Deiner Gedanken ab. (...) Du hast die Macht über Deinen Geist, nicht über äußere Geschehnisse. Erkenne das, und Du wirst Stärke finden“. Marc Aurel (Philosoph und römischer Kaiser, 121 – 180 n. Chr.)

 



Tags

Atmung, Bewegung, Entspannung, Ernährung, Gelassenheit, Glück, innere Ruhe, Marc Aurel, Meditation, Psychische Gesundheit, Sinnfindung, Stoa, Tugend, Zeitenwende


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