UA-176845053-2 Zwanghaftes Masturbieren: Wie du es in den Griff bekommst

Dezember 17

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Zwanghaftes Masturbieren: Wie du es wieder in den Griff bekommst (Männerrat #1)

Viele Männer betreiben übermäßiges bis zwanghaftes Masturbieren. Sie befriedigen sich oft täglich mehrfach und können dem Zwang diese sexuelle Selbstbefriedigung auszuführen, nicht widerstehen. Männer erleben sich dann oft als besonders triebgesteuert und entwickeln meist Schuldgefühle deshalb, die sie voller Scham- und Schuldgefühle verstecken. Viele leiden sehr darunter. Ihr Verlangen kann schnell anwachsen und nach direkter Befriedigung drängen, wenn sie nicht gelernt haben, damit umzugehen. Mehr als 85% der Männer betreiben regelmäßig sexuelle Selbstbefriedigung. Im Schnitt masturbieren Männer 5-mal in der Woche. Dies muss kein Problem darstellen, insbesondere wenn die Masturbation lustvoll geschieht. Die interindividuellen Unterschiede bei der Masturbation sind jedoch stark. Zwanghaftes Masturbieren kann bedeuten, mehr als 5- bis 10-mal am Tag zu masturbieren. Wenn Du den Eindruck hast, dass Du viel und zu oft wichst, dir darüber Sorgen machst und das ändern willst, bist Du hier richtig.

Zwanghaftes Masturbieren ist nichts Erotisches, sondern psychische Stressreduktion

Beim Masturbieren kommt sehr oft pornographisches Material (Fotos, Filme) zum Einsatz. Grundsätzlich ist es besser, mit Vorstellungen aus der Phantasie, also inneren Bildern und Wünschen, zu masturbieren als mit pornographischem Material. Einerseits engt dieses die erotischen Phantasien sehr ein und vermittelt unrealistische Vorstellungen von Sexualität, andererseits besteht die Gefahr der Entwicklung einer Pornosucht

Über den impulsiven, triebhaften Teil der männlichen Natur hinauszuwachsen, ist eine wichtige Entwicklungs- und Reifungsaufgabe für Männer. Einerseits sollten sie ihren Penis genau kennen, mit Erektion und Ejakulation selbstbestimmt umgehen können und eine positive Beziehung zu ihrem Geschlechtsteil haben, andererseits sollten sie ihre Impulse selbstbestimmt steuern können und kontrolliert zu nutzen wissen. Verhaltenskontrolle beim Masturbieren gehört zu gutem Sex genauso wie das Erleben von tiefer Lust und Hingabe. Dies führt am ehesten zu erotischer Hingabe und intensiven Orgasmen. Wichtig beim Sex ist aber auch die Empathie für die Partnerin (den Partner). Frauen spüren in der Regel, wenn ein Mann exzessiv masturbiert und mögen dies nicht. Das Masturbieren ist dann eine Reaktion auf Frustration und Selbstunzufriedenheit. Es dient in erster Linie der Stressreduktion und verhindert echte Problemlösung. 

Zwanghaftes Masturbieren ist ein psychisches Problem aus Frustration und Einsamkeit 

Erfüllende Sexualität kann am besten beim zwischenmenschlichen Geschlechtsverkehr gelernt und vertieft werden. Wenn Du als Mann Deine erotische und persönliche Ausstrahlung verbessern willst, solltest Du weitgehend oder vollständig auf das zwanghafte Masturbieren verzichten. Wenn Du darunter leidest, keine Partnerin zu finden, wird Dir der Verzicht auf Masturbation mehr helfen als zwanghaftes Masturbieren. Letzten Endes ist dies dann eine Handlung aus Selbstmitleid, oft noch kombiniert mit Pornokonsum, der ein Surrogat für wirkliche erotische Begegnungen darstellt. Masturbation zur Verringerung von Gefühlen der Frustration und Einsamkeit ist immer nur ein kurzfristiger Trost, der langfristige Problemlösungen verhindert oder noch schwieriger macht. Masturbation kann dann zu einem intensiven Seelentröster werden, der die Wirkung von anderen Tröstern wie exzessivem Essen oder Alkoholkonsum noch übertrifft.

Das Problem: Psychische Abhängigkeit vom Masturbieren

Grundsätzlich ist jedoch nichts gegen Masturbation einzuwenden und die Drohkulissen vergangener Tage vom Gehirnschwund und der Gefahr der Erblindung entpuppten sich stets als moralische Bevormundung. Die Befriedigung des sexuellen Verlangens von Männern kann jedoch zum Zwang werden. Dabei fungiert die Masturbation immer weniger zum Lustgewinn. Das Masturbieren soll stattdessen psychischen Stress und negative Gefühle (Einsamkeit, Traurigkeit, Sinnlosigkeitsgefühle, Depressivität) reduzieren. Und das funktioniert auch! Allerdings jeweils nur für wenige Minuten. Dann kommt der Ursprungszustand wieder zurück, meistens noch stärker. Und die Stressreduktion durch Selbstbefriedigung muss wiederholt werden. Es entsteht ein Teufelskreis, der zu häufigem, automatenhaften Masturbieren führt. Im Kern steht nun die psychische Abhängigkeit vom Masturbieren, das einen kurzfristigen emotionalen Höhepunkt und das Vergessen aller negativer Gedanken bringt. Masturbation hat dann einen zwanghaften, suchtartigen Charakter erworben und hat nichts mehr mit Lustgewinn zu tun. Es dient ausschließlich der Spannungsreduktion.

Den Teufelskreis des zwanghaften Masturbierens durchbrechen!

Wenn sich ein zwanghaftes Masturbieren entwickelt hat, solltest Du diesen Teufelskreis durchbrechen. Dies kann durch bewusste Willensentscheidungen, Ersatzhandlungen, Ablenkungsstrategien und Verhaltenspläne gelingen. Auch kognitive Umstrukturierung („Ich schädige mich dem häufigen Wichsen nur“; „Ich will meine Männlichkeit durch Abstinenz stärken“) kann helfen. Insgesamt geht es um eine Weiterentwicklung Deiner Persönlichkeit durch Verbesserung der Impulskontrolle.

Wenn Du an Deinem Verhalten etwas ändern willst, denk zunächst über folgende Punkte nach:

1. Was bringt mir das Masturbieren konkret? Schade ich mir oder nutzt es mir? Schreibe Dir alle Antworten auf, damit Du sie Dir wiederholt anschauen kannst. Überlege Dir auch die Unterschiede zwischen den kurz- und langfristigen Konsequenzen. 

2. Was hältst Du im Alltag ohne Masturbieren schwer aus? Genau um diese Gefühle und Situationen geht es? Mache Dir also klar, was Du mit dem häufigen Masturbieren im Kern suchst! Was fehlt Dir tatsächlich? Benenne Dir diese Probleme und gehe sie zielstrebig an. Wenn Du es alleine nicht schaffst (was keine Schande ist, sondern durchaus häufig passiert, hole Dir Hilfe: Online, in einer Männergruppe oder bei einem Psychotherapeuten). 

3. Wenn Dein zwanghaftes Masturbieren mit Pornokonsum verbunden ist, schalte zuerst die Pornos aus. Wie schwer fällt es Dir, auf Pornokonsum zu verzichten? Wenn Deine Antwort „schwer“ oder „sehr schwer“ lautet, spricht sie für eine Pornoabhängigkeit. Pornos zerstören Dich, Deine Lust und damit Deine Männlichkeit nach und nach. Schaue Dir Deine erotischen Phantasien innerlich ohne Pornos an! Wenn Du dann immer noch masturbieren willst, tu es, aber nicht zur Stressreduktion, sondern zu Deiner Luststeigerung. Die Frequenz Deines Masturbierens wird jetzt ohnehin schon deutlich nachlassen. 

Wenn Du weitere Fragen zum Thema suchst, empfehle ich Dir männerspezifische Seiten zur Sexualität wie diese oder entsprechende Fachbücher. 


Tags

Frustration, Männer, Masturbation, Pornosucht, Scham, Schuldgefühle, Selbstbefriedigung, Selbstunzufriedenheit, Sexualität, Stressreduktion, Unzufriedenheit, Zwang, zwanghaft


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  1. Ich leide seit Mai 23 unter der Sucht zwangshaften masturbieren ich wichse 12Std pro Tag und manchmal auch mehr ich bin sehr verzeifelt ich weiß nicht mehr was ich machen soll bitte um kurze Nachricht vielen Dank im voraus ich schlafe kaum noch

    1. Hallo Ralf,
      Am besten, Sie wenden sich an eine psychologische Beratungsstelle oder einen Psychotherapeuten, der sich damit auskennt. Schauen Sie zB mal bei http://www.therapie.de, dort können Sie nach Schwerpunkten des Therapeuten recherchieren. Es gibt auch Selbsthilfegruppen für von exzessiver Sexualität betroffene Männer. Im Krisenfall geht immer Telefonseelsorge (0800 1110111 oder 0800 1110222). Viel Erfolg und alles Gute
      Michael Klein

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