Männer sterben durchschnittlich 4 bis 5 Jahre früher als Frauen, erleiden häufiger schwere Verletzungen und Unfälle, begehen bis zu dreimal mehr Suizid und kümmern sich insgesamt schlechter um ihre Gesundheit. Dies alles sind Anzeichen für eine unzureichende Selbstfürsorge. Viele Männer zeigen auch mehr Selbstverschleißung, indem sie sich übermäßig für ihre Arbeit Frauen, Kinder und andere einsetzen. Viel zu häufig haben sie ihr Leben für abstrakte und verführerische Konzepte wie Nation und Vaterland gegeben. Oft wird ihnen ihre Selbstverschleißung und Aufopferungsbereitschaft nicht nachhaltig gedankt. Im Falle einer Trennung und Scheidung folgt nicht selten ein böses Erwachen, nachdem Männer zuvor für finanzielle und materielle Absicherung von Frau und Kindern gesorgt haben, auf einmal alles zu verlieren.
Auch im gesellschaftlichen Bereich kommt es immer wieder zur Selbstverschleißung bei gleichzeitigem Mangel an Selbstfürsorge. Sich für die Arbeit aufreiben oder gar aufopfern ist ein solches Symptom. Auch die völlige Selbstaufopferung im Krieg ist jetzt in Europa wieder aktuell. Die herrschenden Politiker tun alles dafür, das Thema wieder salonfähig zu machen und werben unverhohlen und unverfroren für Kriegstüchtigkeit. Dabei ziel diese nur auf Männer ab, denn nur für diese ist der Kriegsdienst Zwang.
Männer müssen den Missbrauch an ihnen selbst beenden
Damit all diese „Gender Gaps“ zu Lasten von Männern ein Ende finden, müssen Männer ihre Fehlverhaltensweisen, aber auch den Missbrauch am eigenen Geschlecht, der allzu oft von anderen Männern begangen wird, selbst beenden. Männer müssen dafür lernen, sich fürsorglich um sich selbst zu kümmern und ihre eigene Gesundheit ernst zu nehmen. Dies bezieht sich auf körperliche und psychische Gesundheit (siehe auch Psychische Gesundheit bei Männern – wichtig zu erhalten und auszubauen!). Sie können nicht davon ausgehen, dass andere es für sie tun, weder ihre Mütter dauerhaft noch ihre Frauen.
Zur Autonomie gehört auch und gerade eine liebevolle Selbstfürsorge. Durch eine bessere Selbstfürsorge steigert sich auf Dauer auch das Selbstwertgefühl (siehe Mehr Selbstwertgefühl für Männer) und führt zu einem psychisch gesunden Selbst. Dabei gehören körperliche und psychische Gesundheit eng zusammen.
Selbstfürsorge für Männer – es geht!
Im mentalen Bereich zeigen Männer nach wie vor durch deutlich häufigeren und stärkeren Alkohol- und Drogenkonsum als Zeichen ungesunden, selbstschädigenden Verhaltens. Deshalb ist Selbstfürsorge im Alltag für Männer von allerhöchstem Wert. Durch Priorisierung und alltägliche Praxis ist der Aufbau neuen Verhaltens möglich. Die Selbstfürsorge sollte sich auf Körper, Geist, Freunde, Partner und soziales Netzwerk beziehen. Im Folgenden dazu die 5 wichtigsten Hinweise.
Hinweis 1
Tue nichts, bei dem es Dir dauerhaft schlecht geht! Lasse Dich auf nichts ein, das für Dich schlecht ausgehen könnte. Du wirst im Privaten wie auch im Gesellschaftlichen allzu oft zu solchen Handlungen verführt, die Dir dauerhaft nicht gut tun oder Dich gar schädigen. Erkenne sie, halte Dich von ihnen fern oder beende sie, wenn Du Dich schon darauf eingelassen hast!
Hinweis 2
Lasse Dir nichts vorspielen! Lasse Dich nicht täuschen. Gerade heutzutage wirst Du in den Medien – speziell den sozialen Netzwerken - allzu oft mit verführerischen, aber falschen Botschaften gelockt und verführt! Erkenne sie und weise sie zurück! Überprüfe selbst, wie die Dinge sind. Schärfe Deinen Verstand für die Dinge hinter den Dingen! Es lohnt sich – für Dich!
Hinweis 3
Wenn Dich jemand nur zur Option macht, mache diese Person (ob Mann oder Frau) nicht zu Deiner Wahl! Du bist wichtig und solltest keine zweite Wahl sein. Gerade bei Partnerbeziehungen gibt es dieses Muster der zweiten Wahl immer häufiger. Wenn Du Dich darauf einlässt, wird es immer in Deinem Hinterkopf – und dem der Partnerin – bleiben. Deshalb: Niemals! Umgib Dich in Deinem privaten Leben nur mit Menschen, die Dir gut tun! Diese Regel ist so einfach wie wichtig. Im Berufsleben kannst Du Dir Deine Mitmenschen nicht aussuchen, in der Öffentlichkeit (Bahnen, Busse, Konzerte usw.) schon gar nicht. Umso mehr solltest Du es in Deinem ganz privaten Bereich tun. Dies gilt auch für den Umgang mit Deinen erwachsenen Kindern und deren Partnern.
Hinweis 4
Entwickele gute und für Dich gesunde Rituale! Dazu gehören Zeiten mit Freunden genauso wie Zeiten für Dich selbst. Bewegung, Sport, Sex, Lust, Meditation, Muße, Entspannung, Freude, Freizeit: Alles sollte einen Platz (neben Arbeit und den täglichen Verpflichtungen) in Deinem Leben haben oder finden.
Hinweis 5
Sorge gut für Dich mit allen Sinnen und allen Möglichkeiten! Das bezieht sich auf Körper und Geist. Überlege Dir einmal, was Dir besonders gut tut, Wohlbefinden in Dir auslöst und Dich vielleicht sogar Raum und Zeit vergessen lässt! Stelle es Dir ganz genau vor, scheibe es Dir auch einen Zettel, damit Du es nicht vergisst. Führe genau dieses immer wieder aus, mache es zu einer besonderen Priorität in Deinem Leben! Am besten bindest Du diese besondere Art der Selbstfürsorge in ein Ritual ein, damit Du es jetzt nicht mehr vernachlässigst oder gar vergisst.