UA-176845053-2 Groll: Ein Gefühl, das das Leben schwer macht

Februar 1

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Groll – ein tief sitzendes Gefühl, um sich das Leben schwer zu machen (Männerrat #17)

Unter den negativen Emotionen ist Groll ein tief sitzendes Gefühl, um sich das Leben schwer zu machen. Groll als chronischer emotionaler Zustand ist besonders schwerwiegend und kann sowohl soziale Beziehungen als auch die psychische Gesundheit des Betroffenen besonders belasten. Gleichzeitig handelt es sich um ein stark tabuisiertes Gefühl, über das Betroffene ungern sprechen. Natürlich können Männer und Frauen in ihrem Leben unter dauerhaftem Groll leiden. In dem vorliegenden Beitrag geht es insbesondere um Groll aus der Perspektive von Männern. Diese halten Groll öfter zurück, versuchen die Situation mit sich auszumachen oder können darunter auch aggressiver werden. Dabei ist das Sprechen darüber und das Offenmachen gegenüber einer Vertrauensperson schon der erste, entscheidende Schritt zur Überwindung dieses sehr belastenden Gefühls. 

Wie kommt es zu Groll?

Groll ist meist eine tiefe und anhaltende Form von deutlicher Unzufriedenheit oder Ärger gegenüber einer Person, einer Gruppe oder einer Situation. Er erwächst aus akutem Ärger über Erlebnisse mit Personen, die enttäuschend oder kränkend sind und sich wiederholen oder verfestigen. In einer Partnerbeziehung mit einer narzisstischen oder antisozialen Person kommt es meist zu tiefen Erlebnissen von Ärger und Frustration, die dann auf Dauer zu tiefem Groll führen (vgl. Toxische Beziehung: In einer toxischen Beziehung gefangen?). Dann ist von einer toxischen Beziehung auszugehen. Besonders stark wirksam ist der Groll, der sich auf eine einzelne nahestehende Person oder mehrere Personen bezieht. Dann kann von personifiziertem Groll, der häufigsten Form von Groll, gesprochen werden. Groll ist mehr als nur vorübergehende Enttäuschung oder Frustration. Er beinhaltet meist eine tiefere und länger anhaltende emotionale Verletzung, die nicht vergessen oder bewältigt wird. Meist besteht auch das Gefühl, dass einem Unrecht angetan wurde.

Neigen bestimmte Menschen besonders zu Groll?

Alle Menschen können in die Situation kommen, dass sich bei ihnen Groll ansammelt. Ob es Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, ist bislang nicht letztendlich geklärt. Männer reagieren auf Groll jedoch meist mehr mit Rückzug oder Aggressivität. Allerdings ist klar, dass bestimmte Persönlichkeits- und Lebensmerkmale für verstärkten Groll prädisponieren. So sind es eher narzisstische und selbstunsichere Menschen, die häufiger und stärker Groll entwickeln. Bei den Narzissten ist es der Neid auf andere, die ungerechterweise Vorteile aufweisen oder bevorzugt werden.

Hier hat der Groll auch den Aspekt der Feindseligkeit anderen gegenüber, weil die ja aus der Sicht des Neidischen ohne Berechtigung im Vorteil sind. Bei den selbstunsicheren Menschen ist der Groll von Neid auf andere motiviert, weil die tatsächlich besser sind und aufgrund von Merkmalen wie Aussehen, Status, Reichtum oder Intelligenz mehr Zuwendung und Bewunderung erhalten. Der Ausdruck „Groll hegen“ zeigt an, dass betroffene Menschen ihren Groll oft nicht wieder loswerden und längere Zeit mit ihm umgehen. Im Extrem kann man sagen, dass der innere Groll „kultiviert“ wird. Jeder Betroffene sollte sich bemühen, seinen Groll loszuwerden oder wenigstens zu reduzieren, weil dieses Gefühl auf Dauer unglücklich und krank macht.

Groll als Ergebnis sozialer Vergleiche mit anderen

Groll entsteht besonders leicht, wenn sich Menschen mit anderen vergleichen, sich als weniger wertvoll erleben und das Ergebnis des Vergleichs schmerzhaft als Ungerechtigkeit oder als Zeichen eigener, nicht veränderbarer Unzulänglichkeit empfinden.

Im sozialen Vergleich sind es meist einsame, weniger attraktive, ärmere und anderweitig benachteiligte Menschen, die mehr Groll aufweisen. Auch hier ist der Groll Zeichen chronischer Unzufriedenheit und innerer Anspannung. Chronischer Neid, Missgunst und Eifersucht können zu Triebfedern des Grolls werden. Das deutsche Wort „Groll“ hat eine hohe Überschneidung mit dem romanischen Begriff „Ressentiment“. Der Begriff Ressentiment wird im Deutschen jedoch uneinheitlich verwendet, oft auch für „Vorurteil“, so dass hier dem eher emotionalen Begriff „Groll“ der Vorrang gegeben wird, auch wenn dieser im alltäglichen Sprachgebrauch immer seltener wird. 

Was alles zu Groll führen kann?

1. Ungeklärte Konflikte 

Unausgesprochene oder unaufgelöste Konflikte mit Mitmenschen, besonders nahestehenden, können Groll auslösen und fördern. Dies kann auf Zurückweisungen, Kränkungen und erlebten Ungerechtigkeiten beruhen. Wenn Konflikte nicht effektiv gelöst werden, können sie zu dauerhaften negativen Emotionen führen, von denen Groll besonders relevant ist.

2. Ungerechtigkeitserleben

Besonders das Gefühl, ungerecht behandelt worden zu sein, sei es in persönlichen Beziehungen, am Arbeitsplatz oder in der Gesellschaft, kann dauerhafte negative Gefühle – insbesondere Groll - hervorrufen. Dieser richtet sich primär auf den Verursacher, kann aber auf ganze Gruppen oder auch auf übergeordnete Instanzen verschoben oder generalisiert werden. Wenn Menschen das Gefühl haben, dass sie immer wieder Opfer von Ungerechtigkeit wurden, führt dies zu lang anhaltendem Groll.

3. Wiederholte Enttäuschungen 

Wiederholte Enttäuschungen, sei es durch Menschen oder Lebensumstände, können auf Dauer Groll erzeugen. Wenn wichtige Erwartungen nicht erfüllt werden und Menschen das Gefühl haben, wiederholt im Stich gelassen worden zu sein, kann dies zu starkem innerem Groll führen. Die Tatsache, dass subjektive berechtigte Erwartungen von anderen wiederholt nicht erfüllt wurden, kann ebenso zu jeweils akutem Ärger und längerfristig zu Groll führen. Ebenso kann die Tatsache, nicht beachtet und überwiegend oder vollständig ignoriert zu werden, zu tiefem Groll führen.

4. Machtlosigkeit

Das Gefühl der Machtlosigkeit oder Hilflosigkeit in bestimmten Situationen kann zu Groll führen. Vor allem wenn sich diese Situationen öfter wiederholen und sich auf bestimmte nahestehende oder wichtige Personen beziehen, ist Groll als Reaktion naheliegend. Der Grund dafür liegt darin, dass Menschen dann das Gefühl haben müssen, keine Kontrolle über ihre Umgebung zu haben. Dies führt regelhaft zu starken zu negativen Emotionen, da das menschliche Grundbedürfnis der Selbstwirksamkeit immer wieder verletzt wird. Das Gegenteil der Selbstwirksamkeit ist das Gefühl der Ohnmacht, welches hier auftaucht. Dies ist kaum ohne negative Reaktionen zu ertragen. Dauerhafte Ohnmachtsgefühle können auch Depressionen und übermäßigen Substanzkonsum und in der Folge Suchterkrankungen auslösen.

5. Missverständnisse

Kommunikationsprobleme und Missverständnisse führen längerfristig ebenfalls oft zu Groll, insbesondere wenn eine Person sich wiederholt un- oder missverstanden fühlt und die Probleme nicht geklärt werden. Menschen können sich in solchen Situationen fehlverstanden oder nicht gehört fühlen, was zunächst zu anhaltendem Ärger führt, auf Dauer zu Groll führt. Daher gehört zur Bewältigung von Groll ein aktives, klares Kommunikationsverhalten.

Groll und Mannsein

Im heutigen Alltag gibt es für Männer viele Anlässe, Groll zu entwickeln. Während die Diskriminierungen, die Frauen erleiden, in den Medien ausführlich dargestellt werden, bleiben Diskriminierungen von Männern unerwähnt (vgl. Zehn Gaps und Diskriminierungen von Männern und was dagegen getan werden kann). Sie werden negativ gesehen, nur weil Sie ein Mann sind und Männer heutzutage von den Medien und vielen Feministinnen automatisch als toxisch stigmatisiert werden. Sie bekommen trotz hervorragender Qualifikation eine Stelle nicht, weil der Arbeitgeber eine Frau bevorzugt einstellt. Sie können sich dann darüber ärgern, dass dies nur passiert ist, weil Sie ein Mann sind. Und schließlich, was viele Männer besonders belastet: Nach einer Trennung von Ihrer Frau oder Partnerin, erschwert oder verhindert diese Ihnen den Kontakt zu Ihrem Kind oder Ihren Kindern. Auch wenn Sie vom Familiengericht einen positiven Bescheid für einen wenigstens minimalen Kontakt zu Ihrem geliebten Kind haben, kann die Ex diesen subtil oder offen mit allen möglichen Tricks verhindern.

Die Praxis des Familienrechts gibt den Müttern meist ein Übermaß an Möglichkeiten, Macht und negative Kontrolle über Kind und Vater auszuüben, ohne dass dies korrigiert wird. Derzeit erleben mehrere Hunderttausende Väter (vgl. Männer als Väter) dieses unwürdige Schicksal, das nicht selten zu einer chronischen Eltern-Kind-Entfremdung (EKE bzw. Parental-Alienation-Syndrome PAS) führt. Meist bekommen sie weder von den Familiengerichten noch von den Jugendämtern effektive Hilfe, so dass sich Ärger, Frustration und Einsamkeit bei Ihnen immer mehr bei Ihnen steigern. Am Ende kann sich das chronische Gefühl des Grolls in Kombination mit Hilflosigkeit und Ohnmacht einstellen. Väter sollten alles tun, um einerseits ihre Bedürfnisse und Rechte zu stärken und andererseits ihren Groll zu bewältigen.

Groll und Verbitterung

Groll und Verbitterung sind ähnliche Emotionen, die jedoch einige Unterschiede aufweisen. Deshalb an dieser Stelle die jeweiligen Merkmale und Besonderheiten. Beide beziehen sich auf lang anhaltende negative Gefühle gegenüber einer Person, einer Gruppe oder einer Situation. Hier sind die Hauptunterschiede:

1. Groll

  • Groll ist eine Folge von chronischer Unzufriedenheit oder Ärger aufgrund eines echten oder vermeintlichen Unrechts auf der Basis einer persönlichen Verletzung.

  • Groll entsteht allmählich auf der Basis von Ärger auf bestimmte Ereignisse oder Handlungen, bei denen man sich ungerecht behandelt oder verletzt fühlt.

  • Groll neigt dazu, mit konkreten Ereignissen oder Handlungen verbunden zu sein, die als Ursache für die negativen Gefühle identifiziert werden können.

  • Groll kann durch eine offene Kommunikation, Konfliktlösung, Klärung von Missverständnissen und Vergebung reduziert oder vollständig aufgelöst werden.

2. Verbitterung

  • Verbitterung ist eine tiefgreifende und anhaltende Form von Resignation und Enttäuschung gegenüber dem Leben oder bestimmten Lebensumständen.

  • Sie kann auf wiederholte Enttäuschungen, anhaltende negative Erfahrungen oder das Gefühl von Macht- und Hilflosigkeit zurückzuführen sein.

  • Im Gegensatz zu Groll ist Verbitterung oft weniger auf bestimmte Ereignisse oder Handlungen fokussiert. Auch wenn Verbitterung durch einzelne nahestehende Menschen ausgelöst wird, entwickelt sich meist eine allgemein negative Sicht auf das Leben und die Menschen als Ganzes.

  • Verbitterung ist m Vergleich mit Groll schwieriger zu behandeln und erfordert oft eine tiefgehende Veränderung der Denk- und Verhaltensmuster. Während Groll oft durch klärende Gespräche reduziert oder gelöst werden kann, ist bei Verbitterung ein längerer intensiver Bearbeitungs- und Lösungsprozess notwendig.

  • Aus ungelöstem Groll kann längerfristig Verbitterung entstehen.

Zusammengefasst kann man sagen, dass Groll spezifischer und auf konkrete Ereignisse ausgerichtet ist, während Verbitterung eine allgemeinere und tiefgreifendere Form der Enttäuschung und Resignation darstellt. Beide Emotionen können jedoch dazu führen, dass Menschen sich dauerhaft unglücklich, unverstanden und stark belastet fühlen. Groll und Verbitterung sind Gefühle, die den Betroffenen chronisch belasten und negative gesundheitliche Folgen haben können. Groll ist ein unterschätztes Gefühl, das das Leben schwer macht.  Die Bearbeitung und Auflösung von Groll und Verbitterung sind wichtige Aufgaben zur Herstellung von Wohlbefinden und Wiederherstellung bzw. Förderung der psychischen Gesundheit.

Groll und Feindseligkeit

Groll und Feindseligkeit sind eng miteinander verbundene emotionale Zustände, die oft gemeinsam auftreten. Die Zusammenhänge können folgendermaßen sein:

1. Groll erzeugt Feindseligkeit

Groll kann als Basis für feindselige Gefühle dienen. Wenn jemand sich ungerecht behandelt fühlt oder negative Erfahrungen mit einer Person gemacht hat, kann sich dieser Groll in Form von Feindseligkeit gegenüber der Quelle des Grolls manifestieren.

2. Feindseligkeit verstärkt Groll

Feindseliges Verhalten, wie etwa unfreundliche Bemerkungen, Ignoranz, Aggressionen oder offene Ablehnung, kann den bestehenden Groll verstärken. Wenn Menschen auf feindselige Weise behandelt werden, verstärkt dies ihre negativen Emotionen und vertieft den Groll.

3. Groll und Feindseligkeit verstärken sich gegenseitig

In Konfliktsituationen können Groll und Feindseligkeit sich gegenseitig verstärken und aufschaukeln. Der Groll kann aus ungelösten Konflikten herrühren. Wenn diese Konflikte nicht angemessen gelöst werden, kann dies zu feindseligen Verhaltensweisen führen, die den Konflikt und den Groll weiter verschärfen. Daraufhin nimmt die Feindseligkeit weiter zu. Es kommt zu einer Eskalationsspirale aus Grollgefühl und Feindseligkeit.

4. Gemeinsame Ausdrucksformen

Groll und Feindseligkeit können ähnliche Ausdrucksformen zeigen, vor allem verbale Angriffe, passive Aggressivität, zurückgezogenes Verhalten oder nonverbale Feindseligkeit. Groll und Feindseligkeit sind in ihrer Ausdrucksweise meist nicht deckungsgleich, zeigen aber großen Überschneidungen und gemeinsame Merkmale.

5. Negative Konsequenzen für zwischenmenschliche Beziehungen

Sowohl Groll als auch Feindseligkeit können ernsthafte Konsequenzen für zwischenmenschliche Beziehungen haben. Diese werden oft zerrüttet und dauerhaft beschädigt. Gerade in Familien kann dies zu scharfen Abgrenzungen und Trennungen führen.

Groll und Feindseligkeit sind nicht zwangsläufig untrennbar miteinander verbunden. Menschen können lernen, mit Groll auf eine konstruktive Weise umzugehen und feindselige Reaktionen zu minimieren. Wichtig ist, dass bei vorhandenem Groll dieser nicht langfristig aufgestaut und ungelöst bleibt. Dies erfordert oft einen bewussten Prozess der Selbstreflexion, Kommunikation und gegebenenfalls Konfliktlösung. Professionelle Unterstützung durch Therapie oder Beratung kann ebenfalls hilfreich sein, um diese schwierigen Emotionen zu bewältigen.

Umgang mit Groll

Mit Groll umzugehen, kann eine herausfordernde Aufgabe sein, aber es ist wichtig für das eigene Wohlbefinden und die Gesundheit. Denn anhaltender Groll macht das Leben schwer und ist am Ende oft unerträglich. Hier sind einige Strategien, wie man konstruktiv mit Groll umgehen kann:

1. Das Problem anerkennen

Betrachten Sie Ihre Emotionen gründlich. Hegen Sie ein Übermaß an Groll? Seit wann ist dies so? Gegen wen richtet sich der Groll? Was haben Sie bisher getan, um den Groll zu überwinden? Machen Sie sich Notizen zu dem Problem. Wie würde Ihr Groll aussehen, wenn er eine Person oder ein Tier wäre? Erkennen und anerkennen Sie als erstes Ihre Gefühle des Grolls! Verstehen Sie die spezifischen Ereignisse, Umstände und Personen, die diese Emotionen ausgelöst haben. Diese Selbstreflexion ist entscheidend für den Beginn des Bewältigungsprozesses.

2. Gefühl des Grolls ausdrücken 

Kommunizieren Sie Ihre Gefühle auf eine klare und selbstsichere Weise. Üben Sie zunächst mit sich selbst – im inneren Selbstgespräch. Dann wählen Sie einen geeigneten Zeitpunkt und Ort, um Ihre Gefühle und Gedanken gegenüber der relevanten Person oder den relevanten Personen, die für Ihren Groll ursächlich waren, zu äußern! Vermeiden Sie dabei Beschuldigungen oder anklagende Sprache! Eine ehrliche Kommunikation kann dazu beitragen, Kluften zu überbrücken und Verständnis zu fördern. Wenn ein Gespräch mit diesen Personen nicht (mehr) möglich ist, tauschen Sie sich mit einer Person Ihres Vertrauens intensiv aus!

3. Empathie praktizieren 

Versuchen Sie, die Perspektive der anderen Person zu verstehen. Empathie kann Einblick in ihre Handlungen oder Motivationen geben und auch Ihnen helfen, die Situation aus einer distanzierteren Perspektive zu betrachten und zu verstehen. Sie können dazu auch eine Person Ihres Vertrauens zu Rate ziehen. Je mehr Sie die andere Person verstehen, desto besser ist dies für Ihre Problemlösung. Einfühlung in die andere Person bedeutet dabei nicht Akzeptanz des Verhaltens dieser Person.

4. Grenzen setzen

Legen Sie klare Grenzen fest, um sich vor weiterem Schaden zu schützen! Dies kann das Festlegen von Grenzen für bestimmte Verhaltensweisen oder Interaktionen beinhalten, die zu Ihrem Groll beitragen. Seien Sie dabei selbstsicher und deutlich in der Kommunikation und Durchsetzung dieser Grenzen. Lassen Sie das Gegenüber diese Grenze nicht überschreiten! Fordern Sie Respekt für sich und Ihre Grenze ein! Wenn dies nicht akzeptiert wird, verlassen Sie die Situation!

5. Vergebung

Erwägen Sie die Möglichkeit, um sich von der Last des Grolls zu befreien. Dies kann am besten durch Vergebung geschehen. Vergebung bedeutet nicht unbedingt, klein beizugeben, sich zu erniedrigen oder die Handlungen des anderen zu billigen, kann jedoch von den negativen Emotionen des Grolls befreien. Vergebung erfordert Großherzigkeit und Gelassenheit. Mit Vergebung tun langfristig Sie mehr für sich als für andere. Falls Sie Probleme mit einer Vergebung haben, erörtern Sie diese mit einem Therapeuten oder spirituellen Berater.

6. Selbstfürsorge priorisieren

Setzen Sie selbstfürsorgliche Aktivitäten an die erste Stelle, um Ihre körperliche und emotionale Gesundheit zu fördern. Denken Sie an Ihre aktuellen Bedürfnisse und schauen Sie, dass Sie diese so gut wie möglich erfüllt bekommen! Beschäftigen Sie sich mit Aktivitäten, die Ihnen Freude, Entspannung und Erfüllung bringen! Verlieren Sie sich nicht im Gestern, wo Ihr Groll festsitzt! Dies kann helfen, den Fokus weg vom Groll auf das zu lenken, was wirklich wichtig ist. Und dies sollte auf keinen Fall der Groll auf jemanden sein.

7. Unterstützung suchen

Sprechen Sie mit einem vertrauenswürdigen Freund, Familienmitglied oder Therapeuten Ihrer Wahl über Ihren Groll. Wie ist er entstanden? Vor allem aber: Was hält ihn aufrecht? Wie könnte man Ihnen helfen? Das Teilen mit jemandem, dem Sie vertrauen, kann emotionale Erleichterung und unterschiedliche Perspektiven auf die Situation bieten. Sie sollten sich aber nicht nur mit Personen umgeben, die nur solidarisch mit Ihnen sind. Nur jemand, der Sie auch kritisch-wohlwollend hinterfragt, bringt Sie weiter.

8. Praktizieren Sie Achtsamkeit

Engagieren Sie sich in Achtsamkeitstechniken wie Meditation oder Atemübungen. Diese Praktiken können helfen, im Hier-und-Jetzt zu bleiben, nicht über Vergangenes und Unveränderbares zu grübeln und negative Emotionen effektiver zu bewältigen.

9. Professionelle Hilfe

Wenn der Groll Ihre psychische Gesundheit erheblich beeinträchtigt, erwägen Sie professionelle Unterstützung durch einen erfahrenen Psychotherapeuten. Eine Therapie kann Ihnen einen sicheren Raum bieten, um komplexe Emotionen wie Ihren Groll zu erkunden und Lösungen zu finden.

10. Unrealistische Kontrollansprüche loslassen

Akzeptieren Sie, dass es Aspekte des Lebens gibt, die außerhalb Ihrer Kontrolle liegen. Dazu gehören das Verhalten anderer, das Schicksal generell und viele Ungerechtigkeiten auf der Welt. Aber auch, wenn Sie sich durch eine nahestehende Person ungerecht und unwürdig behandelt fühlen, können Sie diese Person nicht direkt verändern und kontrollieren. Das Loslassen des unrealistischen Bedürfnisses, solche Personen und Situationen zu kontrollieren, kann Ihnen helfen, Stress und Groll reduzieren und damit Ihr Wohlbefinden zu verbessern.

Abschließende Empfehlung

Wenn Sie dauerhaft unter dem Gefühl des Grolls gegenüber einer oder mehreren Personen leiden, versuchen Sie im Interesse Ihrer eigenen Gesundheit und Ihres Wohlbefindens daran zu arbeiten und es zu reduzieren oder ganz loszuwerden. Denken Sie daran, dass die Bewältigung eines tiefsitzenden Grolls ein schrittweiser Prozess ist. Wichtig ist, ihn zu gehen. Und das beginnt mit dem ersten Schritt, aus dem inneren Schneckenhaus herauszukommen und über Ihren Groll zu sprechen. Groll ist leider meist ein tief sitzendes Gefühl, um sich das Leben schwer zu machen. Wenn Sie dies verstanden haben, können Sie sich im eigenen Interesse am besten daraus befreien. Es kann Zeit dauern, um zu einer Lösung und Heilung zu gelangen. Geben Sie sich diese Zeit! Seien Sie geduldig mit sich selbst und bleiben Sie engagiert, gesündere emotionale Reaktionen und Beziehungen aufzubauen!


Tags

Bewältigung, Emotionen, Enttäuschung, Feindseligkeit, Frustration, Gefühle, Groll, Machtlosigkeit, Männer, Mannsein, Psychische Gesundheit, Ressentiment, toxische Beziehung, Ungerechtigkeit, Verbitterung, Wut


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