Wie geht es Ihnen, wenn Sie in Nachrichtensendungen Gendersprache hören oder damit direkt angesprochen werden? Wenn Sie als Mann in einer gemischtgeschlechtlichen Gruppe mit Gäst*innen oder Kolleg*innen angesprochen werden? Vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, dass Sie als Mann in der Ansprache „Kolleg*innen“ gar nicht enthalten sind. Denn Sie sind ja schließlich ein Kollege. Aber auch in Ansprachen wie Leiter*innen, Mitarbeiter*innen oder Zuhörer*innen sind Männer nicht wirklich angesprochen und gemeint, wenn – was in der Praxis meist geschieht – die Wörter wie Leiterinnen, Mitarbeiterinnen und Zuhörerinnen ausgesprochen werden. Schließlich ist der Genderstern * kein Buchstabe und wird in der Praxis entweder als Knacklaut oder gar nicht ausgesprochen. Was steckt hinter diesen Wortveränderungen und Sprachmanipulationen, die mit dem Begriff „Gendersprache“ in der Öffentlichkeit verbunden werden?
Wenn Sie diese Veränderungen der Sprache ärgern, stehen Sie damit nicht alleine. Mehr als 80% der Bevölkerung lehnen sie ab. Die aufoktroyierte Veränderung der Sprache kommt bei näherer Betrachtung von oben, von einer kleinen elitären Gruppe von feministischen Linguistinnen. Dennoch wird diese elitäre Sondersprache, die aus soziologischen und genderistischen Universitätsseminaren stammt, inzwischen kritiklos und rücksichtslos von fast allen öffentlich-rechtlichen Medien und vielen Politikern weiter verbreitet. Ein seltsames Verständnis von Demokratie. Es besteht ein großes Interesse daran, dass die Bevölkerung anders spricht – und damit auch denkt.
Die Gendersprache ist im Kern ein großes Volksumerziehungsprogramm. Mit Gerechtigkeit hat das Ganze bei genauerer Betrachtung wenig zu tun. Man kann sogar zeigen, dass durch die Exklusion verschiedener Bevölkerungsgruppen durch Gendersprache ein Mehr an Ungerechtigkeit erzeugt wird. Und grundsätzlich ist Sprache ein Kommunikationsmittel zur Verständigung zwischen Menschen und kein Instrument zur Herstellung vermeintlich gerechter moralischer Zustände. Das Ziel ist klar: Wenn noch einige Jahre in Schulen, Hochschulen und Medien für diese Sprachverschwurbelung geworben wird, wird eine Mehrheit der Bevölkerung dies aufgrund der zwischenzeitlich eingetretenen Gewöhnung für völlig normal halten.
Die Gendersprache: Ein Projekt der feministischen Linguistik
Hinter der Gendersprache steckt eine jahrzehntelange Aktivität der feministischen Linguistik. Männer und Gendersprache passen nicht zusammen, weil dahinter eine männerfeindliche, radikalfeministische Agenda steckt. Anfangs (ab 1975) wurde beklagt, dass Frauen nicht sichtbar seien, später dass sie nicht mitgemeint (ab 2005) seien. Beides ist aus fachlicher Sicht der Linguistik und der Psychologie erwiesenermaßen falsch, da das „generische Maskulinum“ (erstes Genus) im Deutschen unmarkiert – und damit ohne geschlechtliche Zuordnung, wie in „der Tisch“ oder „der Arzt“ – oder markiert – und damit mit geschlechtlicher Zuordnung, wie in „mein Mann“ – benutzt werden kann. Aber auch der Satz „der Bäcker um die Ecke ist der beste“ zeigt nicht eindeutig an, welches Geschlecht der dortige Bäcker hat. Es ist im Regelfall auch ohne Bedeutung und nicht von Belang.
Erst wenn Sie einen Zusammenhang zwischen Beruf und Geschlecht herstellen wollen, können sie das Geschlecht des Bäckers markieren. Dann kann es heißen „Meine Bäckerin um die Ecke ist eine wunderbare Fußballspielerin“. Die feministische Linguistik hat sich in den letzten Jahren vielfach mit postmarxistischen Bewegungen (Intersektionalität, critical whiteness theory) verbunden, was auch zu einer Radikalisierung der Gendersprache geführt hat. Sie sollten nicht denken, dass diese Sprache, die Ihnen vor allem im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Fernsehen täglich um die Ohren gehauen wird, dem Sprachstil und der Wunschsprache der Mehrheit der Bevölkerung entspricht. Das Gegenteil ist der Fall.
Gendersprache ist Zerstörung und Verrohung der Sprache
Aus der korrekten Benutzung der Sprache mit generischem Maskulinum, das die inklusivste denkbare Wortform darstellt, bei der alle mitgemeint sind, wurde aus ideologischen Motiven eine exkludierende Wortform, die viele Menschen ausschließt, aber vorgeblich alle Minderheiten einschließen will. Abgesehen davon, dass viele Migranten, Menschen mit Lese-Rechtschreibschwäche (LRS), viele Behinderte (hören, sehen), Menschen mit Lernbehinderung und Angehörige weiterer Gruppen diese Sprache nicht verstehen können, exkludiert Gendersprache auch Sie als Mann an vielen Stellen. Überlegen Sie noch mal, wie Sie sich als Mann fühlen, wenn Sie als „Zuhörer*in“ oder „Zeug*in“ angesprochen werden. Es stellt im Grunde eine manipulative Verzerrung und Verrohung der Sprache dar, dass Sie als Mann mit solchen Wörtern nicht mehr angesprochen werden, denn Zuhörerin ist Femininum und spricht nur Frauen an.
Ziel: Männer im öffentlichen Raum zum Verschwinden bringen
Wie sehr unsere durch den Genderismus manipulierte Alltagssprache Männer schon diskriminiert und exkludiert, ist jeden Tag beobachtbar und spürbar, in der Tagesschau genauso wie in Tatort-Krimis, in denen Polizistinnen in ihren Gesprächen mit Kollegen gendern. Eher eine Erfindung woker Drehbuchautoren als Ausdruck einer gegebenen Realität. In einer Email von einem bekannten Restaurant in Köln hieß es unlängst „Der Gastautor und Genussexperte C. H. hat sich nicht nur als Restaurantkritiker und einer der einflussreichsten Weinjournalist*innen Deutschlands einen Namen gemacht“. Warum der nicht auch zu den Restaurantkritiker*innen zählt, bleibt das Geheimnis der dortigen Sprachpanscher, aber dass er zu den Weinjournalist*innen gehört, ist völlig unpassend. Er ist – ganz einfach – einer von vielen Weinjournalisten. Und da gehören Frauen wie Männer dazu. Und wenn das Geschlecht wirklich interessieren sollte (warum sollte es das im Regelfall?), dann kann man es immer noch markieren.
Wenn Sie sich als Mann über solche verschwurbelten Ansprachen schon mal geärgert haben oder sie sogar unerhört finden, sind Sie nicht alleine. Mehr als 80% der Bevölkerung lehnen solcherlei Sprachmanipulation ab. Dennoch greift sie immer weiter um sich. Deshalb ist es Zeit, ihr Einhalt zu gebieten. Es ist völlig in Ordnung, sich gegen falsche Ansprachen und Bezeichnungen zu wehren. Ich lasse mich in einer Runde nicht als Kolleg*in bezeichnen. Auch hier fällt die übliche und notwendige Endung -e weg. Dann kann immer noch die Rede von Kolleginnen und Kollegen sein. Ich verbitte es mir aber, mich als geschlechtsamorphes Wesen angesprochen zu werden.
Männer sollten sich keinesfalls dem feministischen Druck, der hinter solchen Sprachmanipulationen steht, beugen, dass sie unsichtbar werden. Darum geht es nämlich im Kern. Vor lauter Männerablehnung und -hass soll alles Männliche unsichtbar werden. Das Leitkonzept heißt Misandrie und lehrt, dass Männer toxisch sind (vgl. https://mens-mental-health.de/die-aversion-gegen-maenner/), zu viele Privilegien haben und ihre Positionen nicht durch Leistung und Anstrengung erworben haben, sondern durch Männerbünde. Dies gilt nach intersektionaler Sichtweise natürlich nur für weiße Männer, denn andere Männer sind ja Opfer des Kolonialismus und Rassismus.
Das sprachliche Umerziehungsprogramm ist auch ein gesellschaftliches Veränderungsprogramm
Die Sprachveränderungen begleiten tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen. Es handelt sich um eine postmarxistische Gesellschafts- und Kulturrevolution. Leistungsschwache Frauen bekommen Positionen in Politik, Hochschulen und Verwaltungen durch Quoten. Starke und kompetente Frauen erwerben berufliche Stellung durch Können, Wissen, Fähigkeit und Anstrengung. Kompetente Männer ebenso. Diese Personen – Frauen wie Männer – haben auch nie nach privilegierenden Quoten gerufen. Wenn sich Leistung nicht mehr durchsetzt, damit nicht mehr lohnt, beginnt ein langanhaltender Prozess der Entmotivierung und Deklassierung des kompetenten und talentierten Individuums zugunsten der gleichgeschalteten Massen. Der postmarxistische Gleichmachungsprozess wird auf Dauer die Gesellschaft schwächen, weil eine Herrschaft des Mittelmaßes alles nach unten zieht. Die Veränderung und Manipulation von Sprache ist also nur ein Symptom einer umfangreicher agierenden Kulturrevolution und entspringt der gleichen radikalfeministischen Agenda wie andere Maßnahmen im gesellschaftlichen Bereich.
Sie können sich wehren!
Wenn Sie sich als Mann unangemessen angesprochen fühlen oder wenn Sie auf die grammatisch falsche Verwendung von Sprache ganz allgemein hinweisen wollen, reagieren Sie direkt! Sowohl im öffentlichen Raum als auch gegenüber den Medien. Das haben Feministinnen jahrzehntelang getan und damit immer wieder provoziert und verärgert. Aber wie jetzt zu erleben ist, hatte das Vorgehen Erfolg. Und Sie haben dasselbe Recht, sich bei unangemessener Ansprache zu wehren. Weisen Sie im Gegenzug auch daraufhin, dass Sie die korrekte Sprache benutzen, die von der Mehrheit der Menschen im Land geteilt und gesprochen wird. Das hat auch nichts mit altmodisch zu tun, sondern ist demokratisch und fair.
Initiativen gegen das Gendern in Gesellschaft und Medien:
https://vds-ev.de/aktionen/aufrufe/schluss-mit-gender-unfug/