Zu den schlimmsten Gefühlen, die dauerhaft nicht ohne Folgeschäden auszuhalten sind, zählen Ohnmachtsgefühle. Ohnmacht ist ein Gefühl, das unsere Zeit prägt, ohne dass dies ins öffentliche Bewusstsein dringt: Man fühlt sich wehrlos, ausgeliefert und schwach. Oft geht dieses Empfinden damit einher, dass wir uns als unfähig oder unzulänglich, als minderwertig oder wertlos, als gelähmt oder gedemütigt erleben. Der Mensch der Postmoderne ist immer mehr fremdbestimmt. Autonomie und Freiheit, die klassischen Ziele der Aufklärung, verschwinden immer mehr aus dem Bereich des Möglichen. Die Fremdbestimmung rührt vom Kapital der globalen Märkte, von der immer stärker perfektionierten Manipulation der Medien, aber auch im Kleinen durch mächtige Andere in sozialen Netzwerken und Freundschafts- sowie Paarbeziehungen. Nicht ein obskures Patriarchat beherrscht die Welt, sondern ganz konkrete Familien-Oligarchen. Der einzelne Mensch erlebt immer weniger Mitbestimmungs- und Teilhabechancen, während genau diese Vokabeln von den Propagandamedien immer häufiger euphemistisch benutzt werden.
Dabei erlebt der „einfache Mann“ seit Jahrhunderten seine besondere Ohnmacht in Kriegen als Kanonenfutter mächtiger Oligarchen. Auch heutzutage ist dies in vielen Ländern der Fall. Der Krieg in der Ukraine und die zunehmende Verwicklung Deutschlands in die Abläufe zeigt die drohenden Gefahren auf. Noch immer ist der zwangsweise Militärdienst ein Feld, auf dem Männer ihr Leben oder ihre Unversehrtheit lassen müssen. Auch unser Land bereitet sich erneut auf „Kriegstüchtigkeit“ vor. Davon werden junge Männer durch die Wehrpflicht, die einseitig nur für sie gilt, besonders betroffen sein. In der Arbeitswelt sind Männer ebenfalls besonders oft Gefahren und Risiken (durch Arbeitsunfälle) einerseits, aber auch Willkür und Gleichgültigkeit (durch Quoten) andererseits ausgesetzt.
Was macht Ohnmacht im Leben von Männern so schwierig?
Ohnmachtsgefühle will niemand erleben und spüren müssen. Sie stellen eine Beeinträchtigung der persönlichen Souveränität und Autonomie dar. Bisweilen sind sie Resultat von Entmündigung und Unfreiheit. Männer versuchen traditionell, sich dem Ohnmachtsgefühl entgegenzustemmen. Dies entspricht der klassischen Männerrolle als Beschützer und Ernährer. Diese Rollen, die heute immer noch viel stärker ausgefüllt werden müssen, als es meist zugegeben wird, bringen Männer in eine Double-Bind-Situation. Sie sind es nicht gewohnt zu versagen, haben ein strenges Programm von Anstrengung, Perfektion und Hingabe gelernt, müssen dann aber im realen Leben erkennen, dass mächtige Andere ihre Geschicke lenken. Auch in Partnerbeziehungen ist nicht selten die Frau diejenige, die durch Alltagsdominanz (siehe: Dominante Partnerin: Meine Partnerin will alles bestimmen! (Männerrat #2)) den Ton angibt und den Mann faktisch nicht auf Augenhöhe, sondern als untergeordnet behandelt. All dies führt zu dauerhaften oder sich wiederholenden Ohnmachtsgefühlen.
Die innere Spannung, die durch Ohnmachtsgefühle entsteht, kann man entweder aushalten, was zu Problemen, Krankheiten und vorzeitigem Tod führt, oder durch Mut, Widerstand und Engagement in eigener Sache überwinden. Darauf zu warten, dass andere das Ohnmachts-Dilemma der Männer auflösen, ist eine gefährliche Illusion. Weder Feminismus noch Genderwissenschaften zeigen ein vertieftes Interesse am Schicksal der Männer (siehe Die Macht des Feminismus in Bezug auf Männer – von Misandrie bis Selbstbezichtigung). Sowohl die Realität der „feministischen Außenpolitik“ (vgl. Kanonenfutter) im Umgang mit den Hunderttausenden männlichen Kriegsopfern in der Ukraine als auch die realitätsentkernte Praxis der universitären Lehrstühle zu Genderstudien beweisen dies. Bis auf wenige Ausnahmenliegt ihnen das Schicksal der Männer nicht am Herzen. Darüber hinaus gibt es echte Humanisten und Philanthropen, denen das Schicksal aller Menschen wichtig ist, egal welches Geschlecht sie haben.
Was macht Ohnmachtsgefühle so schwierig auszuhalten?
Im Kern signalisieren Ohnmachtsgefühle dem Individuum, das es machtlos gegenüber der Umwelt und seiner Zukunft ist und keine Kontrolle mehr über die Abläufe im eigenen Leben hat. Ein gewisses Maß an Ohnmacht gegenüber der Zukunft müssen wir alle erleben und zulassen. Bei Ohnmachtsgefühlen geht es jedoch um den Verlust von Kontrolle und Einfluss auf das eigene Leben. Als Menschen sollten wir jedoch - zumindest im engeren Lebensumfeld – Selbstwirksamkeit, Einfluss und Erfolg und damit Kontrolle erleben. Das Ohnmachtsgefühl wird als Signal für Bedrohung und Angst erlebt. Daher ist es von besonderer Wichtigkeit, in solchen Situationen Schutz und Hilfe zu erfahren. Kein Mensch sollte dauerhaft von Ohnmachtserfahrungen beherrscht sein. Die Gefahr, darauf mit exzessivem Substanzkonsum, Depression und Angst zu reagieren, ist sehr groß.
Ohnmachtsgefühle: Männerspezifische Ohnmachtserfahrungen
Für Männer in der heutigen gynozentrischen westlichen Welt gibt es viele Situationen, in denen sie Ohnmacht erfahren:
(1) Man glaubt ihnen nicht, wenn falsche Anschuldigungen mit sexuellem oder gewaltbezogenem Inhalt gegen sie erhoben werden (30% bis 40% der Anschuldigungen wegen Vergewaltigung sind erfunden oder nicht berechtigt).
(2) Nach einer Trennung oder Scheidung verwehrt die Ex-Partnerin mit immer neuen Gründen und Anlässen den Kontakt zu den gemeinsamen Kindern. Dieses Phänomen, dass zu einer auch das Kind schädigenden Eltern-Kind-Entfremdung (EKE) führen kann, wird von vielen Gerichten – zuletzt sogar 2023 vom Bundesverfassungsgericht negiert oder verharmlost. Viele feministische Organisationen und Alleinerziehendenverbände sind aus naheliegenden egoistischen Motiven unterwegs, das Phänomen der Eltern-Kind-Entfremdung zu diskreditieren. Wer sein Kind wirklich liebt und ihm eine gute und gesunde Zukunft ermöglichen will, wird niemals den Kontakt zum Vater abschneiden oder sabotieren. Väter, die nach Trennung einen gleichberechtigten Kontakt zu ihren Kindern erreichen wollen, werden von Jugendämtern und Gerichten oft nicht fair behandelt. Und wenn dies geschieht, dann scheitern sie an subtiler Sabotage der entfremdenden Mutter im Alltag.
(3) Immer mehr gut qualifizierte junge Männer scheitern bei beruflichen Bewerbungen für Führungspositionen oder besonders herausgehobene Tätigkeiten, nur weil sie Männer sind. Sie werden damit Opfer einer rein bürokratischen und wirtschaftlich schädlichen Quote, mit der nicht mehr die besten, sondern die formal notwendigen Bewerber ausgewählt werden. Dies schädigt im Übrigen auch hochqualifizierte Frauen. Die Quotenpolitik sorgt so nicht für Chancengleichheit, sondern für Ungerechtigkeit, Bürokratismus und wirtschaftlichen Niedergang durch falsche Selektion.
Die beispielhaft genannten Erfahrungen können zu schwerwiegenden Erfahrungen von Ohnmacht und Kontrollverlust hinsichtlich Gerechtigkeit, Teilhabe und Selbstwirksamkeit führen und Männer belasten, bisweilen sogar traumatisieren. Die Folgen für die betroffenen Männer kümmern Politik und Medien bislang in keiner Weise.
Dauerhafte Ohnmachtsgefühle führen zu Gleichgültigkeit
Gleichgültigkeit wird normalerweise als ein Mangel an Gefühlen oder Interesse beschrieben (siehe ausführlich auch Gleichgültigkeit – das seltsame Gefühl der Gefühllosigkeit). Dies entspricht aber oft nur der Sichtweise von außen. Innerlich stellt sie oft auch eine Reaktion auf übermäßigen Stress und Trauma oder erlebte Ohnmacht dar. Sie kann insofern als eine emotionale Reaktion auf dauerhaft erlebte fehlende Selbstwirksamkeit oder Gefühle von Ärger und Groll (siehe Groll – ein tief sitzendes Gefühl, um sich das Leben schwer zu machen (Männerrat #17)) betrachtet werden. Folglich ist Gleichgültigkeit als eine Anpassungsreaktion auf erlebte und in der Zukunft erwartete Ohnmachtsgefühle und Erfahrungen von Wirkungslosigkeit zu verstehen. Männer, die zu viel oder zu lange Ohnmacht erleben, entwickeln oft diese Gleichgültigkeit als Selbstschutz gegen zu viele Verletzungsgefühle, Trauer und Niedergeschlagenheit.
Dabei ist es am Ende genau das Fehlen eines spezifischen Gefühls oder einer Emotion, das die Gleichgültigkeit definiert. Gleichgültigkeit ist insoweit eine emotionale Selbstberuhigung vor dem Hintergrund starker negativer Erlebnisse. Gleichgültigkeit stellt oft einen Abwehrmechanismus gegen befürchtete überbordende Gefühle oder zur Bewältigung von chronischen Frustrationen und Traumata dar. Damit werden bisweilen auch aggressive Eruptionen vermieden.
Sie ist ein Versuch der Emotionsregulation, bei der stark belastende Gefühle weitestgehend unterdrückt werden. Das Emotionssystem wird dabei deutlich herunterreguliert, um weitere aversive Situationen oder Interaktionen zu vermeiden. Dies ist als Regulationsversuch dauerhaft – ähnlich wie das Gegenteil – wenig erfolgversprechend, da zentrale Verarbeitungs- und Interaktionsprozesse unterbleiben. Man kann zentralen emotionalen Erfahrungen, wie Ohnmachtsgefühlen, auf Dauer nicht entfliehen.
Feministisches Programm
Es ist explizites feministisches Programm, Männern Macht zu nehmen, weil sie angeblich als Repräsentanten eines Patriarchats Frauen unterdrücken, entrechten und nicht nach oben kommen lassen. Dies stimmt schon lange nicht mehr. Und in Wahrheit waren es in der Menschheitsgeschichte immer Oligarchenfamilien, die für Unterdrückung und Entrechtung gesorgt haben. Die große Mehrzahl der Männer war in der Vergangenheit selbst Opfer von Unterdrückung und Entrechtung. Wenn also heute Männern Macht in der Gesellschaft genommen wird, macht das viele Machtlose noch machtloser. Ein Programm zur Erzeugung massenhafter geschlechtsspezifischer Ohnmacht. Das feministische Programm sorgt aufgrund seiner rigiden Ideologie (und ganz und gar nicht humanistisch motivierten Programms!) dafür, dass Männer in immer mehr Situationen allein aufgrund ihres Geschlechts entrechtet und diskriminiert werden (siehe auch: 10 Gaps zu Lasten der Männer). Sie werden damit oft eigenen Ansprüchen auf Macht und Kontrolle noch nicht einmal mehr in geringem Umfang gerecht. Ziel besonders radikaler feministischer Ansätze ist es, sie aufgrund ihrer Toxizität und ihres Umgangs mit Macht dauerhaft machtlos zu machen. Eine Parität der Geschlechter ist dann gar nicht mehr angestrebt.
Tipps gegen Ohnmachtserleben
(1) Wenn Du Dich ohnmächtig und diskriminiert fühlst, suche den Kontakt mit anderen, denen es genauso geht! Männer tendieren oft dazu, sich in Krisen und bei Ohnmachtserfahrungen zurückzuziehen. Das ist falsch! Männergruppen, männerspezifische Themenportale im Internet sowie Männerberatungsstellen und Psychotherapie können helfen.
(2) Arbeite an Deinen Emotionen! Es ist wichtig, dass Du nicht verbitterst. Generalisiere Deine Erfahrungen mit einzelnen Frauen nicht auf alle. Wähle stattdessen Deine Vertrauenspartner unter Männern und Frauen sorgsam aus! Das ermöglicht Erfolgserlebnisse in der Zukunft.
(3) Stärke Dein Ich! Und damit Deine Ressourcen und Resilienzen, kurz: Deine psychischen Abwehrkräfte. Pflege Dein Leben als Dein ganz eigenes. Dazu gehören Körper und Geist. Suche den ganz eigenen Sinn in Deinem wertvollen Leben!
(4) Meide oder verlasse Menschen, die Dich immer wieder ohnmächtig machen! Sie tun Dir nicht gut und am Ende wird die Interaktion mit ihnen zu einer Schleife nach unten. Sie haben nicht da Recht, Dir Deine Energie und Lebensfreude zu nehmen.
(5) Beschreite neue Wege! Probiere Dinge in Deinem Leben aus, die Du Dich bisher nicht getraut hast. Such Menschen, die Dich verstehen und die Dir gut tun! Aus Deiner Macht kannst Du Dich selbst befreien, aber Du kannst dir dabei helfen lassen (siehe Pkt. 1).
Schlussgedanken
Es ist kann durchaus normal sein, sich in bestimmten Phasen des Lebens machtlos zu fühlen. Die Machtlosigkeit und das damit verbundene Ohnmachtsgefühl sollten jedoch nicht zu lange andauern und zu Depression und Fatalismus führen. Wichtig ist, diese Gefühle zu erkennen und aktiv Maßnahmen zu ergreifen, um das Gefühl der Kontrolle und Selbstwirksamkeit wiederzuerlangen. Es ist auch wichtig zu wissen, dass es in Ordnung ist, Hilfe zu suchen und anzunehmen.